Kanu Freunde Das Staffelsteiner Freizeitbad AquaRiese vermietet während des Sommers (bis Mitte September) insgesamt sechs Boote. In diesen Wander-Kanadiern haben je drei Personen Platz.Ein Boot kostet 35,- Euro pro Tag. Die Einstiegsstelle ist in der Regel am Hausener Wehr.  Im Preis inbegriffen ist die Abholung der Boote an ausgewiesenen Stellen am Main.

Nähere Informationen erhalten Sie unter der Telefonnummer 09573/222996 (täglich von 14 bis 20 Uhr) oder per Kontaktformular.

 

Streckenplan von Hausen bis Hallstadt! ~ hier klicken ~




Ein Bericht über unsere Kanutour aus dem "Fränkischen Tag":

Die Lebensfreude saß mit ihm Boot



Eine Fahrt mit dem Kanadier von Hausen nach Ebing bringt neue Einblicke. Der renaturierte Main bietet vor allem im Sommer vielerorts reizvolle Stellen zum Aussteigen, Sonnenbaden und auch zum Baden, wie dieser Erlebnisbericht zeigt

Kanutour Bad Staffelstein. Mit dem Boot auf dem Main, das müsste doch ein Erlebnis sein, dachten sich drei Familienväter. Kurzentschlossen wurden beim Freizeitbad "Aqua-Riese" drei Wanderkanadier gechartert. In Hausen stachen die drei Boote mit acht Matrosen an Bord "in See". 22 Kilometer ging es mainabwärts bis zur Ausstiegsstelle beim Ebinger Bahnhof. Es sollte eine erlebnisreiche Reise werden - für die Kinder und die Väter.

Martin Lüders vom "AquaRiese" hatte Recht: Das ruhig fließende Wasser des Teilstücks zwischen Hausen und Unnersdorf ist ideal, um erst einmal das Boot kennenzulernen und um auszuprobieren, wie es navigiert wird. Der hinterste Passagier, der Steuermann, hat dabei eine Schlüsselposition, denn er bestimmt mit seinem Paddel den Kurs. Wenn er in schwerer See nicht aufpasst, kann ein Malheur passieren.

Seemannsgarn

Die Unnersdorfer Mainbrücke und die erste kleine Stromschnelle werden mühelos passiert. Keine Verluste. Der Törn verläuft weiter durch ruhiges Fahrwasser. "An die Ruder, Männer!", wird gerufen, aber auch: "Achtung Untiefe! Kiesbank! Nur noch zwei Faden unterm Kiel! Drei Strich backbord!" Wieviel Uhr? "Zwei Glasen!" Zum Seebären wird man eben vermeintlich schnell. Die übermütigen Besatzungen der Kanadier liefern sich sogar kleinen Rennen, eine Regatta kurz vor Wiesen: "Cambridge liegt vorn! Doch Oxford holt auf!"

Dann aber wird's ernst. Der Katarakt am Trimäusel-Felsen kündigt sich durch ein schwaches Rauschen an. Dem Steuermann wird hier volle Konzentration abverlangt, denn die langen, schlanken Boote müssen unbedingt in Kiellinie über das murmelnde und schäumende Wasser der Sohlschwelle fahren. Dreht sich ein Boot, dann kippt es und läuft unweigerlich mit Wasser voll. Doch gegen die Unbill des Klabautermanns sind die Mainschiffer schließlich gewappnet: Martin Lüders hatte allen in Hausen Schwimmwesten ausgehändigt, die nun Vertrauen in die eigenen Künste des Navigierens schaffen.

Nacheinander werden Stromschnelle um Stromschnelle des an etlichen Stellen renaturierten Mains überwunden. Die im Bug sitzende sechsjährige Teresa jubelt und ruft ihrem als Steuermann agierenden Vater zu: "Schneller, Papa, jaaa! Und durch!" Gibt es hierzu nicht ein Gedicht von Theodor Fontane? "Die Schwalbe fliegt über den Eriesee, Gischt spritzt um den Bug wie Flocken von Schnee." Ja, genau: "John Maynard" heißt die Ballade, doch nimmt sie nicht ein schlimmes Ende? Aber egal. Am Wiesener Baggersee wird die erste Rast eingelegt. Mitgebrachte Laugenstangen finden reißenden Absatz und die Mineralwasserflasche kreist. Die Kinder baden an den flachen Kiesbänken der Anlegestelle im seichten Wasser.

Der Main in seinem tiefen Bett

Nach einer halben Stunde machen sich die Seefahrer auf zu neuen Ufern. Hier liegt der Main tief in seinem Bett. Streckenweise sind noch die alten Uferbefestigungen aus Sandstein zu entdecken, die im 19. Jahrhundert angelegt worden waren, um das Flussbett zu vertiefen und den Main zu kanalisieren. So wurde der Fluss für die Frankenwald-Flößer besser schiffbar. Seit etlichen Jahren geht man nun den umgekehrten Weg und bricht die Uferkorsette auf, um dem Fluss mehr Freiheit und den Tieren artgerechte Lebensräume zu geben.

Aus all diesen Gedanken werden die Freizeitkapitäne jäh herausgerissen, als eines der Boote unweit von Niederau, an einer eigentlich völlig ungefährlichen Stelle, gegen die Uferböschung stößt. Die drei Insassen bekommen Übergewicht, das Boot schwankt, neigt sich in Zeitlupentempo zur Seite, schöpft Wasser und kentert. Drei Mann in Seenot! SOS! Nein, nicht Save Our Souls: Save Our Sacks! Während die Kanadierbesatzung sich an Land retten kann, treiben ein Rucksack, ein Paar Schuhe und die Paddel ab. Die anderen Boote nehmen die Verfolgung des Treibgutes auf und bergen es triefend nass. Nur ein alter Turnschuh widersetzt sich wacker allen Bergungsversuchen und geht buchstäblich "den Bach hinunter".

Den kieloben treibenden Kanadier wieder flott zu kriegen ist indes gar nicht so einfach, denn mehrere Badewannenfüllungen Wasser haben sich in den Schiffsrumpf ergossen.

Nach halbstündigem Kampf gegen die Strömung des Mains und die tückische Vegetation am Ufer (Brennnesseln!) haben die Sonntagsseefahrer ihren Kahn unweit des Mönchshofs an Land gezogen. Der Inhalt des durchnässten Rucksacks wird untersucht - übel, übel, die Sache mit dem Handy! Das Display ist von innen ganz beschlagen, nicht einmal gurgelnde Laute sind ihm mehr zu entlocken.

Galionsfigur nun mittschiffs

Also: Alles einpacken, um diese Notlandestelle beim Mönchshof zu verlassen. Die vormals so verwegene und vorwitzige Teresa möchte nun nicht mehr als Galionsfigur vorn im Boot Platz nehmen. Etwas kleinlaut und längst nicht mehr so übermütig überlässt sie ihrer neunjährigen Schwester Luisa diesen Premiumplatz, um sich mittschiffs, auf scheinbar sichereren Planken, niederzulassen.

Matthias Einwag, "Fränkischer Tag"

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